Euer Rainer

Einleitung

Die letzte Fahrradtour lag ja nun schon drei Jahre zurück (Andermatt - Schweiz). Als ich im letztes Jahr mit dem Fahrrad nach Bernburg zum Kutterpullen gefahren bin, habe ich wieder Blut geleckt. Da bei mir Berge unverzichtbar sind, konnte es also nur wieder Richtung Alpen gehen. Also Da viel mir die Wahl auf Garmich-Partenkirchen (GAP) nicht schwer, da ich ja im Anschluss der Fahrradtour auch noch ein paar Tage wandern wollte. Die Terminwahl „August“ hat sich leider als Flopp erwiesen. Das Wetter war teilweise so mies, dass ich dachte, diese Materialschlacht kannst du nicht gewinnen. Aber mit einem eisernen Willen und mit dem Wissen, meine Hotels vorgebucht zu haben, habe ich mich durchgebissen. Ein weiterer Grund nicht aufzugeben war, dass ich mich ja mit meiner Frau Bianka in GAP treffen wollte, was auch wunderbar geklappt hat. Dazu gleich mehr ...

Der Plan war wie folgt: Bianka ist zeitgleich auch zu einer spannenden Tour aufgebrochen. Und das mit Auto, Anhänger und Motorrad! Ja richtig gehört, Motorrad auf dem Anhänger!!! Unser erster Treffpunkt war Hemsbach bei Heidelberg, wo unsere Freunde Maren, Tobias und Justin wohnen. Das passte mir sehr gut, da Hemsbach genau die Hälfte meiner Tour war. Ich habe Bianka natürlich einen Koffer mit Austauschklamotten mitgegeben, den ich auch in Anspruch nehmen musste. Nach dem Wetterdesaster, waren nicht mehr alle Klamotten in dem Zustand, den man als angenehm bezeichnen kann! Danach haben wir uns dann wieder in GAP getroffen, wo wir zusammen 5 Tage noch etwas Urlaub gemacht haben. Bianka: Serpentinen mit Motorrad, Rainer: Wandern in den Alpen. Abends zusammen Essen gehen, danach Fernsehen im Bett - so liebe ich Urlaub, grins ...

Die Highlights der Fahrradtour


Etappen: 10

Gesamtstrecke: 927 km

Längste Etappe: 122 km

kürzeste Etappe:   85 km

Höchster Punkt mit Gepäck:     1240 m

Höchster Punkt ohne Gepäck: 1700 m

Dauer der Tour: 12.08. - 21.08.10, im Anschluss 5 Tage Aufenthalt in GAP!


Wetter: 4 Tage Dauerregen am Stück!

Wunder Po: Am dritten Tag

Sonstige Verletzungen: keine mir bekannten

Bestes Frühstück: Bei Maren u. Tobi in Hemsbach

Beste Unterkunft: Hotel Mohren, Mühlacker (Fahrstuhl)

Reisebericht Fahrradtour 2010 von Bremen nach Garmisch-Partenkirchen

Herzlich Willkommen bei meinem Reisbericht der Fahrradtour 2010! Nach drei-
jähriger Pause habe ich mich also wieder auf den Sattel geschwungen, um mich den Bergen und besonders in diesem Jahr, dem Wetter zu stellen!!! Nicht zu vergessen der Kampf mit den Fahrrad-wegen, wie man auf diesem Bild sehen kann ...

Facts

Der Plan:

Die Weckzeit richtet sich nach der Frühstückszeit. In der Regel ist das so zwischen 6:00 und 7:00 Uhr. Nur in Mühlacker gab es für die Monteure (und Fahrradfahrer) schon um 6:00 Uhr etwas zu beissen, so dass ich da schon um 5:00 Uhr aufgestanden bin! Nach dem Frühstück wird schnell die Unterkunft bezahlt und dann geht es los! Später als 8:30 Uhr war es aber nie. Da ich unterwegs keine längeren Pausen mache, trödel ich beim Fahren manchmal etwas. Ein richtiges Mittagessen gibt es bei mir nicht. Meistens kaufe ich unterwegs etwas Obst, vorzugsweise Bananen. Wasser hole ich mir aus dem Supermarkt, ist dort am billigsten. An Tankstellen habe ich nur im Notfall etwas gekauft, ist schon arg teuer dort.

Zwischen 16:00 und 17:00 Uhr habe ich meistens mein Etappenziel erreicht. Dann schnell geduscht und ab zur Orts-

besichtigung! Ich finde es immer gut, wenn man sich noch etwas vom Ort ansehen kann. Im Anschluss habe ich mir dann ein Restaurant gesucht, wo ich die verlorenen Kalorien wieder aufgefüllt habe. Insgesamt waren es glaube ich,

4 x Schnitzel, 2 x Pizza, 1 x Tortellini, 1 x Putenschnitze, 1 x äh, Burger King. Dazu ein schönes einheimisches Bier, selten auch mal zwei, naja... Dann noch ein wenig Glotze und Wetterbericht, bis ich eingeschlafen bin. Und so lief das 9 Tage ab! Ausser in Heidelberg bei unseren Freunden, wo ich Bianka getroffen habe! Da gab es kein TV...

Tagesablauf bei einer Fahrradtour:

Das Wetter

Also, der erste Tag war wunderschön! 26 Grad und Sonnenschein.


Der zweite Tag startete auch wunderschön mit Sonnenschein! Leider fing es 10 km vor dem Ziel an zu Regnen! Also wartete ich erstmal unter einer Autobahnbrücke. Doch der Regen hörte einfach nicht auf, so dass ich mich doch noch in die Regenklamotten reingewürgt habe. Und dann ging es ab. Der vielleicht schlimmste Wolkenbruch meiner Karriere! Die Wolken verharrten auf ihrer Position und die letzten 7 km wurden zu DER Materialschlacht schlechthin!!! Aber was soll ich sagen? Man zieht es halt durch, oder lässt es sein. Ich habe es durchgezogen. Blöderweise bin ich dann in Bad Wünningen am Hotel vorbeigefahren, und bin fälschlicherweise in der Oberstadt gelandet (50 Höhenmeter im Regen umsonst). Aber man hat ja Humor und radelt locker wieder ins Tal zurück ...


Der dritte Tag nach Marburg an der Lahn, war dann komplett schön und warm. Abends konnte ich sogar noch im Biergarten sitzen. Das sollte mir in der nächsten Zeit nicht mehr gelingen ...


Ab jetzt hiess es: AUF IN DEN (WETTER) KAMPF! Unfassbar, was die nächsten vier Tage auf mich zu kam!!! Der vierte Tag Richtung Bad Homburg fing noch ganz gut an, aber gegen Mittag war dann schluss mit lustig. Petrus schmiss den Hebel um, und ich sah und spürte nur noch Wasser. Von oben, von unten, der Regen war einfach überall. Meine Schuhe konnte ich auswringen, habe aber um Kraft zu sparen, darauf verzichtet. Völlig abgesoffen habe ich dennoch die Jugendherberge erreicht. Ich war kaum in der Lage, den Anmeldeschein auszufüllen, so lief mir das Wasser immer noch die Klamotten herunter. Aber irgendwann war auch ich wieder trocken.


Am fünften Tag sollte es lt. Auskunft der Jungendherbergs-Tante, nur vereinzelte Schauer geben! Es war auch tatsächlich trocken! Es brauchte aber nur fünf Minuten, bis ich die ersten Tropfen  spürte und die Jugendherbergs-Tante verfluchte!  Der angebliche „Schauer“ verstärkte sich permanent und sollte heute mein ständiger Begleiter sein. Ich weiss nicht was ich Petrus getan habe, aber Leider drehte jetzt auch noch der Wind auf Süd, so dass der Regen frontal meine glatte, sanfte Haut benetzte.  Auf dieser Etappe musste ich wirklich kämpfen, aber heute wartete ja mein Schatz in Hemsbach auf mich (mit trockenen Klamotten)! Das motiviert ja zusätzlich.


Der sechste Tag fing gleich so an, wie der letzte aufgehört hat - mit Starkregen! Eigentlich fand ich das ganz gut, denn dann weiss man gleich, woran man dran ist, und fängt nicht an zu hoffen, dass es trocken bleibt -  ist nur reine Energieverschwendung!

Dazu war ich heute recht clever: Da es keinen Sinn mehr machte mit normalen Schuhen zu fahren, bin ich in Badelatschen gefahren. Das hat nur den Nachteil, dass es etwas an den Füssen zieht. Darum, bitte nicht lachen, habe ich mir „Müllbeutel“ um die Füsse gewickelt! Klingt bescheuert, ist es eigentlich auch! Aber die Füsse waren trotzdem relativ warm.


Am siebten Tag regnete es nicht mehr so stark. Es gab auch mal Pausen!!! Heute war es aber ziemlich frisch mit ca. 14 Grad. Da ich heute keine Müllbeutel um die Füsse gewickelt habe, war es da unten auch ein wenig frisch.


So, und dann muss Petrus woll sein Pulver verschossen haben. Die letzten drei Tage durfte ich wieder fast wie ein normaler Fahrradfahrer kleidungstechnisch unterwegs sein! Kein Regen mehr und ansteigende Temperaturen, jawohl! War schon ein komisches Gefühl so ganz ohne Regensachen ...


Bei der Ankunft in Garmisch-Partenkirchen waren es dann sogar unglaubliche 28 Grad im Schatten - und das mitten im August! Unglaublich ...

 Regen, Regen, Regen ...

Am Anfang war alles gut!

Regen auch auf der Autobahn

Bloss die Sachen trocken bekommen

Mit Müllbeutel gegen die Kälte ...

Petrus hatte ein Einsehen - Sonne!!!

Schönes Wetter am Plansee (Österreich)

Auch auf dieser Fahrradtour gab es einiges zu sehen! Schlösser, Burgen, Fachwerkstätte

und schöne Landschaften. Hier folgen einige meiner „Highlights“ im Schnelldurchlauf:

Auf meiner ersten Fahrradtour bin ich gerade mal mit Fahrradkarten und einem ganz normalen Tachometer unterwegs gewesen! Dann kam mein kleines GPS Empfangsgerät von Garmin dazu. Der Foretrex 101 ist in der Lage, zu vorher eingegebenen Wegepunkten zu navigieren. Das ist ziemlich hilfreich, da man immer weiss, in welche Richtung man fahren muss. Auch zeigt das Gerät die Entfernung zum Ziel bzw. nächsten Wegpunkt

an.Dazu gibt es noch jede menge weitere Funktionen wie Geschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit usw.

Einzig was fehlt ist eine Kartendarstellung!

Da es mittlerweile Handy´s mit kostenloser Navigation gibt, bin ich auf diesen Zug aufgesprungen. Glücklicherweise war ich schon vorher im Besitz eines tauglichen Nokia-Handy´s.Die Navigation mit dem Handy klappte hervorragend! Das einzige Manko ist noch, dass

der Akku nicht so lange hält. Aus diesem Grund hatte ich immer einen Ersatzakku dabei, nur für den Notfall. Aber auch hier wird es in Zukunft Weiterentwicklungen geben.

Nokia plant für den Herbst, eine Art Dynamo für Fahrräder auf den Markt zu bringen.Da wäre ich sofort dabei!

Trotz aller technischen Neuerungen, darf man sich nicht allein auf die Technik verlassen! Es gibt immer Situationen, wo man mal von der Strecke abkommen kann - trotz Navigation! ch denke da gerade an meinen Ausflug in das Kornfeld.  Aber das ist schon eher die Ausnahme ...

GPS-Empfänger / Garmin Foretrex 101

Nokia Express Musik 5800

Diese Irrfahrt war sicherlich das Top-Highlight meiner Routenplanung! Auf der Fahrt von Killer (Der Ort heisst wirklich so) nach Burladingen, habe ich mich strikt an den Fahrradweg gehalten. Dieser führte mich zunächst an der Hauptstrasse entlang.Dann entfernte sich der Fahrradweg langsam von der Strasse und führte mich immer

höher einen Hang hinauf. Von meiner Karte her wusste ich, dass Burladingen ca. 700 Meter hoch liegt. Als ich dann aber schon fast 800 Meter hoch war, kam ich langsam ins grübeln. Wo mich der Weg wohl hinführen wird, dachte ich? Und es kam, was kommen musste - der Weg bog in eine völlig andere Richtung ab und ich wusste nicht wie es weiter geht! Den Ort konnte ich sehen und lag ca. 100 Höhenmeter unterhalb meiner Position. Nur leider führte dort kein Weg hin. Da ich nicht den ganzen Weg wieder zurück fahren wollte, überlegte ich mir, wie ich trotzdem zu dem Ort gelangen könnte.Vor mir lag eine schöne grüne Wiese, die ich dann auch problemlos mit meinem Rad befahren konnte. Leider endete diese Wiese an einem Kornfeld. Eine Umfahrung war hier leider nicht möglich, so dass ich mich durch das Kornfeld kämpfen musste. Aber auch dieses Hindernis konnte ich ohne grossen Schaden bewältigen. Irgendwann stiess ich wieder auf einen Feldweg und konnte den Ort Burladingen doch noch sicher erreichen.Von hier aus ging die Tour ohne weitere Umwege planmässig weiter!!! Aber witzig war

es doch ...

Das besagte Kornfeld

Das war mal echt ein Erlebnis!

Die besagte Wiese

Garmisch-Partenkirchen eignet sich hervorragend, um mit dem Fahrrad einige Touren in die Berge zu unternehmen. Da es mich von jeher in die Höhe gezogen hat, konnte ich auch diesmal der Versuchung nicht wiederstehen! Allerdings waren die Wege hier in GAP nicht asphaltiert, so dass ich mit meinem Tourenrad doch so einige Mühe hatte ... Es war halt alles für Mountain-Bike Fahrer ausgelegt. Trotzdem zog ich meine zwei Touren in die Berge durch...

Tour 1 - Zum Schachenhaus

Tja, diese Tour hatte ich mir echt anders vorgestellt. Den ausgeschriebenen Fahrradweg konnten nicht mal Mountain-Bike Fahrer bewerkstelligen. Also bin ich erstmal ein ganzes Stück „Fahrrad-Gewandert“ im wahrsten Sinne des Wortes. Aber irgendwann bin ich dann auf einen gut befahrbaren Forstweg gelandet. Diesen konnte ich bis ca. 1450 Höhenmeter fahren, dann war hier für mich Schluss. Der Weg wurde so ekelig, dass ich mein Fahrrad an der Wettersteinalm abgestellt habe. So bin ich zu Fuss weiter

zum Schachenhaus - eine sehr schöne Wanderung!!!

Tour 2 - Zur Hochalm (1700 Meter)

Auf dieser Tour konnte ich bis zur Hochalm auf einer einigermassen gut befahrbaren Forststrasse hochfahren. Zweimal musste ich kurz absteigen, da die Steigung einfach zu brutal war. Aber auch die Mountainbiker sind hier abgestiegen. Der Gesamthöhenunterschied betrug immerhin 1000 Meter! Die Abfahrt war ungleich schwieriger, da mir beim bremsen die Reifen auf dem Schotterweg weggerutscht sind. Es war trotzem ein tolles Erlebnis!

Bianka und ich haben uns ja in Garmisch-Partenkirchen getroffen, um hier noch ein paar gemeinsame Tage zu verbringen. Wie ich oben schon erwähnt habe, ist meine Frau mit Auto, Anhänger und Motorrad angereist! Da liegt es natürlich nahe, dass Bianka mit dem Motorrad in die Berge (Serpentinen) fährt! Das ist für mich alles viel zu aufregend. Ich bin da lieber genüsslich gewandert oder aber mit dem Rad´l in die Berge gefahren. Aber wir haben auch eine gemeinsame (anspruchsvolle) Wanderung unternommen. Auf immerhin 2050 Meter sind wir zusammen gekraxelt! Erst durch die aufregende Höllentalschlucht, dann immer weiter bergauf bis zum Osterfelderkopf! Zum Schluss wurde es zwar etwas anstrengend für Bianka, aber sie hat es ohne wenn und aber bis zum Gipfel geschafft!

Bei unserer zweiten gemeinsamen Tour, sind wir mit dem Auto über diverse Alpenpässe gefahren. Dazu zählten der Brennerpass über die alte Römerstrasse, der Jaufenpass 2050 Meter) und der Timmelsjochpass (2500 Meter).    

Von unseren Touren habe ich einige Foto´s zusammengestellt. Viel Spaß dabei wünschen Euch

Tolle Idee! Mähdrescher aus Stroh bei Sulingen.

Schloss Neuhaus in? Na, eben in Neuhaus!

Altstadt in Bad Homburg

Der Römer in Frankfurt

Burgruine im Odenwald

Hotelzimmer in Mühlacker - witzige Idee.

1. Tag - Einreise in das Bundes-land Niedersachen

Korbach im Sauerland

Skyline von Frankfurt

Schloss Hohenzollern in Hechingen

Riedlingen an der Donau

Schönes Allgäu

Die Alpen kommen näher ...

Die Grenze zu Österreich

Blauer geht es nicht mehr!

Marktplatz in Herrenberg

Der erste Blick auf die Alpen

Die Alpen bei Pfronten

Oberammergau!

Kloster Ettal

Der Plansee in Österreich

FAZIT:

Rainer & Bianka

Komplettes Fotoalbum